ein.streu…seln….. . .

bolzplatz

Bis jetzt sind wir zwanzig. Überwiegend Sterkrader, aber auch Engländer, Duisburg-Neumühler, und Sauerländer, Mülheimer, Essener und echte Steiger. Wir treffen uns ein Mal im Monat zum Erzählcafé ‚Streuselkranz‘, um zu erzählen…

Hier im Gute Hoffnung leben und wohnen-Zentrum ist unsere Runde mal größer und mal kleiner, finden sich jeden vierten Samstag all jene ein, die anderen begegnen und sich austauschen wollen.

Im Café Bistro Jahreszeiten treffen wir 31 bis 96-Jährige uns, Männer und Frauen des Quartiers und Zugezogene. Wir versammeln uns um kleine Tische, und sammeln alte Bilder und neue Eindrücke: vom Sockenstopfen, Muckefuckkochen und von gleichberechtigt gelebter Selbstständigkeit mit Kind; von den Kriegsjahren, den Tagen nach der „Kapitulation“ und unserem digitalen Zeitalter; vom Weisswäschekochen, Sockenstopfen und davon, wie es heute ist, Sterkrader_in zu sein. Von Reisen zwischen Ost und West und der Europäischen Union, vom Flüchten, modernem Fußball, einer Mineralsteinsammlung und den Peep Shows der 90er-Jahre.

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Die Blagen des Reviers

maedchen

 

„Walda“ habe ihre Mutter irgendwo aufgeschnappt. Der weiche und doch standfeste Mädchenname gehörte zu blonden Haaren und teichblauen Augen. Augen, die Kreuzspinnen verfolgt haben, wie sie so ihre Wege über den nackten Kinderoberschenkel krabbelten. Augen, die auch schon mal noch blauer werden konnten rund um die Brauen, wenn Walda wieder einmal den sausenden Fäustchen der Nachbarsjungen in einem selbstgebauten Boxring stoisch die Wangenknochen hinhielt.

ausflug

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Mein letzter Streich soll lachen machen

Vera

Wenn ich so ein tolles Model bin, dass ihr mich mit euren Röhren aus allen Perspektiven ablichtet – na, wo bleibt dann meine Gage?
maedchen 1

Sie rief an einem Montag im Dezember 2014 an und stellte sich vor.

Sie sei Mutter zweier Kinder, zu denen sie ein gutes Verhältnis habe. Sie habe Krebs, aber noch lange nicht im Endstadium. Und sie wolle – das sei ihr wichtig – ihren Töchtern und ihrer Enkelin etwas dalassen. Aufschreiben könne sie das, was sie erlebt habe, das, was nach ihrem Tod ihr Leben gewesen sein wird, nicht selbst, weil sie in ihrer Situation gefangen sei.

Vera spricht sanft und bestimmt. Schwermut liegt auf ihrer Stimme. Sie macht sie leise genug, dass man ihr sofort aufmerksam zuhören möchte. Und sie macht sie eben so laut, dass man die 71-Jährige sofort für einen starken Menschen hält.

Als ich sie das erste Mal traf, nahm ich gleich ihre freundlichen Augen wahr. Sie verschwanden immer dann fast ganz, wenn sie etwas verschmitzt in sich hineinschmunzelte. Trotz ihrer Situation. Oder gerade wegen ihr –.

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Königsblauer Rasen

Es geht um die Beziehung einer Tochter zu ihrem Vater. Es geht um eine gewachsene Verbindung zueinander in der Leidenschaft des Fußballs. Und es geht um ein Bleiben des Vaters in den Spielen des FC Schalke 04.

„Kannst Du darüber reden?“

„Es ist mein Vater. Du, aber heute ist es ja schön. Weißt Du, die Geschichte hat meinen Vater bei mir gelassen.“

fussball

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