„Fisch oder Fleisch?“ fragt Heinz, als wir über unsere Festtagsmenü-Pläne zu Ostern sprechen. „Als ob Du Fisch machen würdest“, streichelt Helga, seine Frau, ihm sanftmütig-rüffeln über den Arm und lacht. „Stockfisch, und getrockneten Fisch auch, hehe“, kichert Heinz und findet sich dabei selbst sehr liebenswürdig.
Datt krich ich auch mit starker Lupe nich mehr hin
Der Lauf des Grendbachs machte einen Schlenker unter sein Haus, erzählt er mir, genauer: zwischen der Waschküche und der Vorratskammer seines Wohnhauses in Essen-Steele. Die Grenze zwischen dem Rheinland und Westfalen, sie wurde entschieden von der untersten Stufe der Treppe des Kellers von Horst.
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„Alt werden im Quartier“-Poesie
Strümpfe anziehen muss bezahlbar sein.
All we have to do: Kunst rauslassen!
Der Weg zur Guten Hoffnung
Blitzschnell haben sie mich fixiert: Zwei kleine Mädchen mit Zöpfen und Zottelpony, die bis eben noch aus Schaumstoffwürfeln, Trapezen und Halbrundsäulen ihr Reich vor das bodentiefe Fenster gebaut haben. Aus der Neuapostolischen Kindertagesstätte NAKiTa folgen sie mir mit Nasen an der Scheibe, den ganzen Fußweg „An der Guten Hoffnung“ entlang, bis ich mit meinem Sohn in der Trage das Seniorenzentrum Gute Hoffnung leben und wohnen erreicht habe. Hier ereignet sich heute am 29. Oktober 2015 das „2. Sterkrader Symposium über quartiersnahe Versorgungskonzepte für Menschen mit Demenz“.
Meine Großmutter, der schwierige Mensch
Trauerrede für Valeska M., geboren 1918 in Duisburg-Hamborn, verstorben 2016 in Duisburg-Bruckhausen, entstanden auf der Basis eines Gesprächs mit der Enkelin der Verstorbenen.
Wenn ich, Ada, meinem Gefühl für meine Oma Valeska eine Form gebe, es an eine frühe Erfahrung knüpfe, so wäre es für mich, für mich ganz persönlich, diese kleine, durchsichtige Röhre mit den geschliffenen Plastikperlen, die Oma Valeska mir schenkte. Die Perlen konnte man, ganz ohne Faden, einfach zu einer Kette ineinanderstecken – gelb, grün, blau, rot… – und sie stumpften mit der Zeit, von all den Colliers, die ich mir variierte, an den Schliffkanten weiß ab.
Jahresgruß 2016
Es ist dort, wo sich mir die Frage nach ihm nicht stellt.
Dass ich ‚so‘ sein darf, ist seine Selbstverständlichkeit.
Ein dem anderen ganz zugewandtes Interesse kann ich, nur von ihm aus,
wagen. Es für mich zu wissen, macht mich immer wieder
neugierig: „Wer bist Du?“, „Wohin führt Dein Weg?“.
Es lässt mir Begegnungen bereichernd sein und in gute Wendungen
vertrauen. Zuversicht liegt in ihm selbst begründet. Und sie macht es
zu etwas Unzerstörbarem, für –
mich.
Mein Zuhause ist dort, wo ich sein will. Wo ich sein zu wollen dürfen muss, wenn ich es selbst vielleicht nicht mehr kann. Das Quartier lebt aus dieser Guten Hoffnung. Es von Zeit zu Zeit selbst genauer zu betrachten, schöpft Kräfte und hebt Schätze für die Zukunft.
für die Gute Hoffnung leben und wohnen Oberhausen
Ohne das Heute für schlechter zu halten, als ‚früher war alles…‘ gewesen ist.
„Also WIR hätten nicht mit unseren Hosen auf dem Fußboden rutschen dürfen!“, poltert Rosemarie gleich los, in einer Mischung aus Empörung und Neid, als sie zwei kleine Jungen beobachtet, die mit vollem Einsatz ihrer kleinen Körper noch kleinere Matchbox-Autos vor sich her schubsen, kniend und rutschend, immer feste über das Industrieparkett. Eine zweijährige Locke und eine Zahnlücke von elf Jahren flitzen heute durch das Erzählcafé des Café Bistro Jahreszeiten, weil sich zu den üblichen Gesprächen, zu Kaffee mit Erinnerung, der Nikolaus angekündigt hat.
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Maria spielen, wenn die Rolle noch zu haben ist!
Ursula lebte nach dem Krieg lange Zeit in Manchester, „unten, an der Südküste“. Die Firma schickte ihren Mann mit Anfang Zwanzig nach England, wo das Paar gleich Anschluss an seine Kirchengemeinde fand. Andere Deutsche, manche von ihnen Kriegsgefangene, blieben mit ihnen im United Kingdom. Sie alle haben aus einer Situation ihre neue Heimat gemacht.
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Nicht mehr wegen Manhattan
Über ‚Christmas in New York City‘ als Plattitüde zu sprechen, ist Plattitüde ist Plattitüde ist Plattitüde, die jedem zu gehören scheint. Jedem, der noch zwischen den Feiertagen im Dezember Unterhaltungsshows folgt oder Grußkarten sendet. Doch aus Wilmas Mund klingen die geflügelten Worte über die Festzeit vor amerikanischer Kulisse so aufrichtig, so genussvoll erlebt, dass alle der reiselustigen Oberhausenerin und ihren Reiseerinnerungen aus den späten 80er-Jahren gespannt folgen.
Guter Stoff und Schmuggelware
Mein größter Wunsch war es, ein gekauftes Kleid zu besitzen. Nicht so ein selbst genähtes von Mutti, sondern eins aus dem Geschäft. Und ich bekam eins. Mit Pepita-Muster, schwarz und weiß.