Tinte süppeln und „demütlich sein“

„Ach auf’m Markt is nix, ach watt!“, winkt Erika ab, als Rosemarie ihr mit unerschütterlicher Tapferkeit vorschlägt, einen Einkaufsbummel durch das Oberhausen Sterkrader Zentrum zu machen, „da gibbet nix Anständiges, nur noch 1-Euro-Shops und Woolworth.“ Kaufhäuser wie einst Horten, Braun und Mensing seien Vergangenheit. Dort seien die Verkäufer noch mit Nadelkissenarmband – zum Abstecken langer Hosenbeine und schlabberiger Ärmelbündchen – zwischen den Drehständern herumgeflitzt. Selbst diese Großen ließen nach, ab und zu zücke eine engagierte Textilfachverkäuferin mal ein Maßband, aber der Service habe sich verloren. Stecken geblieben sei er irgendwo zwischen Amazon und den Zehn-Prozent-Preisnachlässen auf ausgeblichene Mängelexemplare mit gestempelter Schnittkante.

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